König Theobald

Ja unser'm Volk geht`s schlecht, denn König Theobald hat immer recht!

Und tritt ihm jemand in den Weg,

der Henker ihm den Kopf vom Halse schlägt.

Wir sind arm dran, König Theobald hat keine Ahnung

wie und wo und wann man ein Königreich regiert,

nur nach Gold er giert, nur nach Gold, nur nach Gold er giert.

 

Klein und fies mit langer Nase, einer Warze auf der Stirn,

mit übergroßer Gier, doch 'nem erbsenkleinen Hirn.

Ja das ist unser König, oh wie stolz wir auf ihn sind,

denn unser Theobald war schon als Kind das dümmste Kind.

Eines Tages kam der König auf die dämliche Idee

alle müssten kleiner sein als er, ob er gehe oder steh.

Und so schickte er den Henker, doch statt Kopf rollt diesmal Bein,

denn ohne seine Beine wird selbst der Größte kleiner sein.

Um dem Schicksal zu entfliehen ging nun sein ganzes Volk auf Knien.

So waren wir kleiner als der König und der Henker konnte ziehen.

 

Und so war er dann der Größte und der Dickste war er auch,

war er doch berühmt für seinen prallgefüllten Bauch.

Doch das konnte ja nicht angehen, überhaupt und allgemein

sollte er doch wohl bekannt als Theobald der Schönste sein.

Und so schickte er erneut den Henker aus zu seinem Volk,

den Reichsvermesser im Geleit, der das Volk vermessen sollt.

Und alle die, die dünner war'n als unser dicker kleiner König,

sollten ihren Kopf verlieren und das stank dem Volk gehörig.

Doch wir waren ja nicht dumm, und so wurde es zum Brauch,

sich aus Kissen und 'nem Gürtel schnell zu basteln einen Bauch.

 

So war der einzige Mann im Reiche, außer König Theobald,

der noch stand und rank und schlank war, des Königs eig'ne Staatsgewalt.

So befahl er seinem Henker, sich selbst treu nach dem Gesetz,

Kopf und Beine zu entfernen, „Auf, auf Henkersaxt gewetzt“.

Doch lebensmüde war der nicht, und als Getreuer nah am Thron,

und so dachte er bei sich, „Was will der Wicht denn schon?“

Und so endete spontan des kleinen Königs Zeit im Amt,

ein Tritt in des Königs Hintern und schon war es landbekannt.  

 

Das Volk das lacht zuletzt, denn König Theobald ist abgesetzt.

Die Leut' zum Souverän ernannt, das Henkertum ist Ehrenamt.

Er ist arm dran, denn statt Herrscher er nun Bettelmann.

Man sieht ihn dann und wann durch die Gassen schwadronier'n

und nach dem Golde gier'n, nach dem Gold,

nach dem Gold, nach dem Golde gier'n.