Herr Manneligs Sohn

Eines frühen Morgens vor Sonnenaufgang,
als das liebliche Singen der Vögel erklang,
da trat die Bergtrollin aus ihrem Haus
und machte sich auf, in die Stadt hinaus.
Der Weg war beschwerlich, sie wusste nicht wann
sie wohl die Stadt erreichen kann.
Doch gewiss, es war von großer Not,
so erzählte es ihr die Mutter, tot.


Herr Mannelig, Herr Mannelig trolofven i mig
För det jag bjuder sa gerna
I kunnen väl svara endast ja eller nej
Om i viljen eller ej, eller ej


Sie kam in die Stadt nach sieben Mond
und hoffte, dass sich die Reise gelohnt.
So wie sie es hatte geahnt,
die Menschen, bei ihrem Anblick, verharren.
Ein Knab trat heran, sprach, „ich fürchte dich nicht!
Doch sag mir, was führt dich hierher? So sprich!“
Bevor sie konnt‘ ihre Antwort tun kund,
ein Rittersmann ritt stolz in die Rund.

Die Blicke, sie waren auf ihn gericht‘
als die Trollin mit zarter Stimme spricht.
Sie erhob ihre Worte zu klarem Klang
und darauf folgte ein lieblich Gesang:


Herr Mannelig, Herr Mannelig trolofven i mig
För det jag bjuder sa gerna
I kunnen väl svara endast ja eller nej
Om i viljen eller ej, eller ej


„Fast zwanzig Jahre zähle ich bald
seit Mutter traf Ritter Mannelig im Wald.
Sie bat ihn, mit seinem Blute so blau,
ob er sie würde nehmen zur Frau.
Sie hatte von jenem Zauber erfahren,
der schon lange bekannt bei ihren Vorfahren.
Ihre Haut so grün, ihre Zähne so spitz
würden schwinden, ein Mensch ihr den Eheschwur spricht.


Doch wie kam es und wie sollte es anders sein?
Ritter Mannelig ließ sie traurig allein.
Er konnt‘ sie nicht zu seiner Frau nehmen,
denn Trolle sind gefürchtet, sie solle verstehen“

 

Herr Mannelig, Herr Mannelig trolofven i mig
För det jag bjuder sa gerna
I kunnen väl svara endast ja eller nej
Om i viljen eller ej, eller ej


Als die Trollin sang ihren letzten Vers.
Der Ritter, in der Rund, stieg vom seinem Pferd.
Er sprach mit Wehmut, „Ich gebe dir Lohn,
willkommen, ich bin Herr Mannelig’s Sohn“.
Nach ein paar Monden, da wurd es verkund,
die Trollin und der Ritter sind in Liebe verbund.
Doch als es kam nun zum Hochzeitstag,
etwas Böses in der Stadt nun lag.

Als die beiden bald standen vorm Traualtar,
trat ein Mann aus der Menge mit aschgrauem Haar.
Auf seinem Haupt ein spitzer Hut,
in seinen Augen dunkle Glut.
„Wie könnt ihr zwei es wagen denn,
zu vereinen böse Kreatur mit Mensch?
Sie wird ihre Natur niemals verlieren!
Ich schwör‘s euch, das wird niemals passieren!“
Bevor einer recht vernahm, was geschah,
der Mann schon einen Zauber aussprach:
„Nun kehr‘ zurück in deinen Wald.
und verweil‘ dort über Jahre in Baumesgestalt.“


Herr Mannelig, Herr Mannelig trolofven i mig
För det jag bjuder sa gerna
I kunnen väl svara endast ja eller nej
Om i viljen eller ej, eller ej


Und wenn ihr euch heut in den Wald verirrt,
findet ihr den Baum mit der Trollin verziert.
Ihr Blick voll Sehnsucht in den Himmel starrt.
Ihre Augen voll Leben und verharrt.


Herr Mannelig, Herr Mannelig trolofven i mig
För det jag bjuder sa gerna
I kunnen väl svara endast ja eller nej
Om i viljen eller ej, eller ej


Und noch heute da hört man ihre liebliche Stimm
durch die Blätter des Baumes im Winde sing.


Herr Mannelig, Herr Mannelig trolofven i mig
För det jag bjuder sa gerna
I kunnen väl svara endast ja eller nej
Om i viljen eller ej, eller ej